Bei einem Spaziergang im Wald entdeckte Begum in einem Unterstand etwas Seltsames, etwas Furchterregendes.
Das Geschöpf stand regungslos da und starrte in Begums Richtung. Sie versuchte daraufhin sich genauso furchterregend zu verhalten um wenigstens eine kleine Reaktion des fremden Wesens zu provozieren. Das Ding jedoch blieb ignorant. Erst als die „Alten“ die Lage gecheckt hatten und Herrchen sich sogar in direkten Kontakt mit dem Ding begab nahm sie sich etwas Mut zusammen, kam näher ran und konnte es inspizieren.
Irgendwie seltsam blieb es jedoch nach wie vor… Hier die kleine Bildergeschichte:
Fachliches zum Thema Unsicherheit:
Unsicher verhalten kann und darf man sich in neuen und unerprobten Situationen. Nicht auf alles frei vorweg zuzugehen macht in der Natur schon Sinn, schliesslich könnte man sein Leben aufs Spiel setzen.
Unsere Aufgabe ist es bereits den jungen Hund in möglichst viele verschiedene Situationen zu bringen, damit er seine Umgebung erkunden und vielfältige Erfahrungen machen kann. Nur dies kann aus ihm im Erwachsenenalter ein sicheren Hund machen. Dabei ist es wichtig, daß wir ihm ein Vorbild sind und möglich machen sich in der Umwelt adäquat zu verhalten. Sehe ich also beispielsweise, daß mein Hund in einer bestimmten Situation Unsicherheit zeigt muß ich ihm den Rücken stärken und somit die Möglichkeit geben sich mit der neuen Situation auseinandersetzen zu können. Die Nackenhaare stellen sich bei mir förmlich, wenn ich von Erlebnissen in Welpengruppen höre bei denen dem Welpenbesitzer geraten wurde „Verhalten Sie sich passiv, da muß der Kleine alleine durch!“. Das ist definitiv nicht das, was sich unser Welpe von uns als Reaktion erhofft. Wenden wir ihm hier also den Rücken zu und lassen ihn selbst frei entscheiden brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn er dann später in anderen Konfliktsituationen nicht nach unserem Rat fragt.
Unsicherheit ist nicht gleich Angst, aber aus Unsicherheit kann Angst entstehen, wenn es keinen Ausweg gibt. Zu unterscheiden sind die beiden Zustände relativ einfach. Im Zustand der Angst gibt es nicht viel Raum für Entscheidungen, „flight, fight or freeze“, also entweder fliehe, kämpfe oder erstarre in der Situation. Der Zustand in Unsicherheit herrscht dagegen eine ambivalente Gefühlslage, also von allem etwas, z.B. vorpreschen und gleichzeitig auf Abstand halten, verbellen und doch zurückweichen. Hier sind wir in der Pflicht unseren jungen Hund zu unterstützen.